Mittwoch, 16. Dezember 2009

Ein Gespräch mit dem Arzt

Ich war heute Nachmittag eigentlich ins Krankenhaus gekommen, um meiner Frau wieder wie üblich einfach die Füße zu massieren. Es dauerte jedoch eine ganze Weile, bis ich in den Intensivbereich gehen durfte - und dann sollte ich direkt zum Arzt kommen. Er öffnete im Computersystem Computertomographenbilder auf denen große Flächen des Gehirns dunkel dargestellt waren. Er erklärte mir, dass dies all jene Bereich anzeige, in denen besonders viel Flüssigkeit zu finden ist. Im gesunden Gehirn sehen diese Flächen hell aus. Überall dort, wo es dunkle Flächen gibt, hat sich damit auch das Gehirn ausgedehnt - es ist angeschwollen. So, wie wenn wir an irgendeinem anderen Punkt im Körper eine Entzündung haben. Er erklärte mir auch, dass der gelegte Sensor (oberhalb der Stirn, mittig gesetzt) nur jenen Druck messen kann, der direkt dort anliegt. Das Gehirn ist jedoch an einigen Stellen recht verschachtelt, so dass andere Stellen des Gehirns einen anderen - auch höheren Druck - ausgesetzt sein können bzw. bei meiner Frau einem höheren Druck ausgesetzt sind. 
Die bisherigen Maßnahmen (Kortison, die Immunglobuline, die Antibiotika) haben die Entzündungen bis heute nicht reduzieren können - die Lunge war dabei noch nicht einmal ein Thema. Gerade als ich gekommen war, wurde dann auch eine mit dem zuständigen Leiter der Abteilung besprochen, dass eine Blutreinigung jetzt als weitere Maßnahme durchgeführt wird. Dabei geht es darum, die Auto-Immunreaktion zu senken, indem die Antikörper im Blut herausgeholt werden - wenn ich das richtig verstanden habe. Die erste Blutwäsche wurde heute Nachmittag dann durchgeführt.
Meine Frau liegt inzwischen auf einer besonderen Bettunterlage, die dafür sorgt, dass meine Frau immer wieder ein wenig anderes liegt, dabei aber den Kopf nicht bewegen muss.

Der Arzt machte mich darauf aufmerksam, dass es weiterhin eine intensivmedizinische Situation ist, bei der man nicht wüsste, wie sie ausgeht. Er sprach heute jedoch weniger als gestern davon, dass es ja anderen Fälle gab, in denen gerade diese "fulminanten" Entzündungen ohne weitere Folgen zurückgegangen sind. Vielmehr machte er mich darauf aufmerksam, dass die Gefahr, dass dieser Druck zu Schäden führen können - die auch zum Tode führen können. So zum beispiel, wenn das Stammhirn zu sehr unter Druck gerät - oder wenn Teile des Gehirns aus der normalen lage im Kopf in andere Bereiche gedrückt werden (Richtung Hals). Ein Anzeichen für entsprechenden zu großen Druck sind dabei unter anderem die Pupillen. Wenn die Sehnerven belastet werden, dann öffnen sich die Pupillen. Eine entsprechende Pupillenvergrößerung war heute Nacht zu sehen. Wurde aber wohl medikamentös in den Griff bekommen.
DerPartner

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