Freitag, 2. Dezember 2011

Computerspiel für Kinder mit Zwangsstörungen

Noch ist es wohl nicht erhältlich, aber in der Schweiz bereits intensiv diskutiert.
Mein Sohn und ich kämpfen. Immer wieder gibt es Situationen in denen ich bei ihm Verhalten sehe, die ich als zwanghaft interpretiere - so zum Beispiel eine Periode, in der er ständig seine Klett-Verschlüsse an den Schuhen kontrollierte. Bis ich ihm erklärte, dass er sie nicht kontrollieren muss... Und wenn er es dennoch macht, werde ich ihm die Schuhe beim Ausflug ausziehen und er wird barfuß weiterlaufen müssen...
Er hat es abgelegt.

Montag, 6. Juni 2011

Erstes Gespräch zwischen meiner Frau und ihrer Therapeutin

Am Freitag hat das erste Therapiegespräch zwischen meiner Frau und ihrer alten Therapeutin stattgefunden. auch die "90/10" Thematik wurde angesprochen.
Ich halte es für spannend/fraglich, dass sie nun bei der selben Therapeutin ist, bei der sich auch ihre Eltern Rat und Hilfe in den letzten 1 1/2 Jahren gesucht haben.

Mittwoch, 1. Juni 2011

10 Prozent

Meine Frau wohnt seit Mitte Mai wieder zuhause. Nach ihrem langen Krankenhaus/Klinikaufenthalt ist sie jetzt auf den Rollstuhl angewiesen.
Eigene Worte von ihr von letzter Woche waren: "Die frühere Krankheit ist zu 90 Prozent weg."
Das heißt: Ehec ist im Moment für sie ein großes Thema - wie ja für viele andere auch.
Aber es gibt schon wieder Dinge, da frage ich mich: wie wird sich das weiter entwickeln? Sie bat mich zum Beispiel an einem Abend, sie zum Tisch zu schieben - sie hätte sich gerade die Hände gewaschen, da will sie nicht das Hand-Rad vom Rollstuhl anfassen. DAs wäre doch dreckig. Ich muss aufpassen, dass ich in solchen Momenten ruhig bleibe.
Meine Therapeutin sagt: Es ist nicht mein Thema. Wenn es entsprechend wieder da ist (was in der alten Umgebung ja auch leicht sein kann), dann muss es mit den Ärzten besprochen werden.
Allerdings zweifle ich daran, ob ich eine stärker werdende Zwangserkrankung meiner Frau zusammen mit ihrer Behinderung und der (Für-)Sorge um unsere Kinder bewältigen könnte.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Wieder zuhause

Gestern, am 17. Mai 2011, ist meine Frau aus der Klinik entlassen. Vordergründig sind die alten Zwänge weg. Aber ich mache mir sorgen, dass das Grundmuster des Grübelns und Probleme hochreden geblieben ist. Dieses Grundmuster könnte die Basis für eine neue Zwangsbildung sein. So meine Angst. Aber ansonsten ist es unbeschreiblich schön. Die Frau, die ich liebe, wieder bei mir zuhause zu haben und keine strengen Rituale absolvieren zu müssen. Meine Frau ist nun auf den Rollstuhl angewiesen, kann sich nicht selbst versorgen. Ein Pflegedienst kommt mehrmals am Tag, in der Nacht bin ich gefragt. WindeLn anziehen, wechseln, auf Toillette fahren, Kleidung heraussuchen. Und wenn etwas nicht klappt... Jedes Mal ein Drama. Aber das ist Ei. Eingewöhnen. Danke für die Kommentare im letzten Jahr.

Montag, 18. April 2011

Beitrag in der Apotheken-Umschau

http://www.apotheken-umschau.de/Psychologie/Wenn-Zwaenge-das-Leben-beherrschen-108313.html

Schön, dass neutral geschriebene Beiträge immer öfter zu finden sind.
Meine Frau hat ihre Zwänge vollkommen mit der Hirnentzündung "verloren".

Ich mache mir allerdings Gedanken darüber, ob es sich wieder neu bilden kann, denn die Grenzen zwischen Übervorsichtig zu Krankhaft sind nun eben fließend...

Sonntag, 9. Januar 2011

Durch die Großstadt

Meine Frau ist soweit rehabilitiert, dass wir heute den ersten Ausflug mit unseren Kindern zusammen in der Großstadt unternehmen konnten. Meine Frau im Rollstuhl, halbseitig gelähmt. Ich konnte dennoch vor Freude darüber, dass wir einfach so durch die Großstadt rollern/gehen konnten die Freudentränen nicht unterdrücken und wollte es natürlich auch gar nicht. Wir konnten in ein Museum gehen, in einem Restaurant inmitten der Stadt essen. Einfach so. Und nicht einmal gab es Bedenken wegen Dreck oder Schmutz. Es ist unbeschreibbar schön.