Sonntag, 29. November 2009

Vollkommen überrascht

Erst war es mir mal wieder nicht aufgefallen, sondern ich habe es erst bemerkt, als ich mit unserem Sohn auf dem Sofa noch ein Buch las während meine Frau oben in der Dusche stand: Aus eigenem Antrieb hat sie heute unseren Sohn nach dem gemeinsamen Besuch ihrer Schwester von ihr und unserem Sohn nach der Rückkehr nicht geduscht - und auch jetzt vor dem Schlafengehen wurde er nicht geduscht.
Ich bin vollkommen überrascht.
DerPartner

Vogelfederzufallsglück

Meine Frau hatte heute aber auch mal wieder ein Glück: Das Halstuch unseres Sohnes muss - so erklärte sie mir - auf den Boden gefallen sein, als sie auf dem Weihnachtsmarkt waren. Dabei landete es direkt "auf einem Flügel von einem Vogel". Angezogen hat es danach unser Sohn nicht mehr - meine Frau hat es eingesteckt. Aber sie hat sich Sorgen gemacht: was sie alles berührt hatte mit dem Tuch, welche Lebensmittel denn nun auch berührt waren.
So sind einige Lebensmittelpackungen heute Abend wieder geöffnet worden, damit die dreckigen Verpackungen nicht mehr irgendwo herumlegen. Und meine Frau wollte wissen, ob sie jetzt ihren Eltern - die mit beim Ausflug dabei waren - etwas sagen sollte, damit die sich entsprechend vorsehen können. Begonnen hatte das Gespräch mit "Es ist etwas ganz, ganz schlimmes passiert".
DerPartner

Samstag, 28. November 2009

Weihnachtsmarkt

Meine Frau war heute mit unserem Sohn auf dem Weihnachtsmarkt, in einem Konzert und mit unserem Sohn noch im Supermarkt - Wocheneinkauf. Das Budgetthema ist wieder nicht eindeutig: Sie hatte schon vor einigen Tagen gesagt, dass sie kaum noch Geld hat, doch dann kam ihre Überweisung von ihrer Arbeitsstelle und damit hat sie jetzt einen Großeinkauf durchgeführt.

Als sie nach Hause kam, war ich in meinem Zimmer unter dem Dach. Ich hörte unseren Sohn schreien. Also bin ich runter. Da saß er schon wieder lachend auf dem Holzbänkchen - in Unterhemd und Hose. Meine Frau war gerade dabei, ihm die Strümpfe auszuziehen. er jammerte, dass ihm kalt sei. ich sagte, dass er drinnen sicherlich nicht frieren würde. Meine Frau meinte, er hätte auch nicht frieren müssen, wenn er gar nicht erst rausgegangen wäre.
Dann kam er unter die Dusche. Ich war wieder in meinem Zimmer. Irgendwann kam meine frau hoch. Sie fragte, ob ich unseren Sohn abtrocknen und noch mit ihm besprechen könnte, ob er noch Hunger hat. Ich fragte, warum sie ihn denn jetzt geduscht hätte - nach einer längeren Nachdenkpause. Daraufhin ging sie wieder herunter.
DerPartner

Donnerstag, 26. November 2009

Wirklich aussichtslos?

Wenn die Zwangserkrankung nicht als Krankheit angesehen wird, dann gibt es auch keinen Heilungswunsch? Wenn es keine Motivation zur Heilung gibt, warum sollte sich ein Zwangskranker dann um Heilung kümmern? Meine Frau hat sich so sehr in die Situation geflüchtet, dass ihr Leben eigentlich doch ganz schön ist und nur ich das Problem darstelle, dass mit einer wirklichen Heilung und dem Gang der von mir so sehr gewünschten Normalität nicht mehr wirklich zu rechnen ist. Meine Gedanken von bzw. für heute.

Heute früh hatte ich mal wieder einen "Kontakt" mit einem der berühmten Hygienetüchern. Diesmal im Papierkorb - dem Altpapierkorb. Also habe ich das Tuch herausgenommen und in der Küche wieder in den Restmüll geworfen.

Wie es jetzt weitergeht? Ich weiß es nicht. Aussichtslosigkeit ist das was ich mit 34 eigentlich noch nicht erreichen wollte.
DerPartner

Arbeitsverweigerung?

Nein, nicht wirklich, aber die Interpretation meiner Frau war
entsprechend: Meine Schwiegereltern hatten mich ja am Montag gefragt,
ob ich am Mittwoch Abend zuhause waere, damit sie Gelegenheit haetten,
in Ruhe mit ihrer Tochter zu sprechen. Ich hatte die Zeit. Meiner Frau
ging es aber nicht so gut - Erkaeltung, Rueckenschmerzen - und so
hatte ich dann schon fast das Gefuehl, als ob sie das
Gespraechsangebot nicht annehmen wuerde. Aber: Um 20:30 machte sie
sich auf den Weg. Ich wollte mir noch eine Folge Monk (wie passen,
oder?) ansehen, doch dabei bin ich dann eingeschlafen. Aufgewacht bin
ich dann kurz vor zwoelf. Meine Frau war zurueckgekommen. Und ich! Ich
hatte eine an mich uebertragene Arbeit verweigert: Nachdem meine Frau
gestern naemlich ihren Putztag duchgefuehrt hatte (unsere Kinder waren
bei ihren Eltern) hatte sie mich gebeten unsere Betten neu zu
beziehen. Und? Nun, meine Frau war noch unter der Dusche (ist ja von
draussen gekommen) und die Betten waren schon gemacht. Also habe ich
nur noch einen Waeschekorb zum Trocknen aufgehaengt (nein, natuerlich
nicht den Korb, um den Inhalt ging es).

Die Beule unserer Tochter ist deutlich sichtbar.

Ich hatte gestern jene Jeans an, die ich auch schon zum Geburtstag
meiner Frau anhatte. (die Laeusethematik). Nun kam der Wunsch meiner
Frau, dass ixh mir schnell "Kuschelkleidung" anziehen sollte, da sie
ja gerade geputzt hatte. Unsere Tochter war schon im Bett als ich dann
zu ihr gekommen bin - und wie ueblich habe ich ihr noch etwas
vorgelesen. Dazu setzte ich mich mit der Jeans auf den Fussboden vor
dem Gitterbett unserer Tochter. Und als meine Frau dann kam, um
unserer Tochter noch die Flasche zu bringen, da gab es erst kurz
aerger und dann hat sie hinterher noch den Boden neu gewischt...
DerPartner

Mittwoch, 25. November 2009

Erstes Gespraech nach dem "Nichtduschen"

Gestern Abend kam es schliesslich auch zum ersten Gespraech zwischen
meiner Frau und mir. Mir wurde mitgeteilt, dass naechsten
Mittwochabend einen Termin bei ihrer Thearpeutin haette. Habe ich
angenommen.
Die Erfolge, die ich meiner Frau darstellte (kein Putzen nach dem
"Nichtduschen") wurden von meiner Frau nicht akzeptiert. Ich denke,
ganz gleich, ob das jetzt eine Uebung war, die von meiner Frau kam,
oder die Tatsache, dass unser Sohn direkt mit mir nach dem Ausflug
spielen konnte, meine Frau hat es nun ueber mehrere Tage geschafft,
diese Tatsache auszuhalten. Aber das sieht sie nicht.
Noch bevor sie ihre E-Mails lesen konnte, habe ich auch erneut das
Thema Ausflug mit unserem Sohn angesprochen. Hier bleibt sie auf dem
Budgettrip: Ich habe mit den Mehrkosten fuer den Weg am Haus vorbei
unsere Finanzen durcheinander gebracht, also muesste ich auch mal
Kompromisse machen. Und ich wuerde ja keinerlei Kompromisse machen. Es
wuerde immer nur nach meinen Wuenschen gehen. Ob das meine Termine
sind, oder die Aktivitaeten die ich machen wollte, so wie Joggen. Sie
wuerde nie etwas machen, und ich dauernd.

Das fuehrte dann direkt zum Thema Babysitter. Es kann doch nicht sein,
dass wir staendig dann einen Babysitter bezahlen muessten. Ich
erklaerte, dass zumindest fuer die eine ehrenamtliche Taetigkeit ich
ja jeweils eine Aufwandsentschaedigung erhalte, also dann auch mit
Leichtigkeit einen Babysitter bezahlen koennte. Ich wuerde mir das zu
leicht machen.

Schliesslich ging es um das Glueck im Leben. Sie wuerde so, wie ihr
Leben im Moment laeuft nicht gluecklich und die Aussicht, dass sie
naechstes Jahr wieder als Lehrerin arbeiten sollte, das waere auch
nicht das richtige fuer sie. Sie wollte nicht von morgens fuenf bis
abends elf den ganzen Tag arbeiten muessen. Wenn ich ja auch so
unregelmaessig unsere Kinder in den Kindergarten bringen koennte, dann
sucht sie sich eben etwas anderes. Sie will also nicht wieder an die
Schule. Damit ist unsere gesamte Lebensplanung mit zwei Gehaeltern und
damit der Moeglichkeit ein Haus zu unterhalten, hinueber, zumindest
bei der jetzigen Ausgabensituation.

Als ich anmekrte, dass diese vieen Probleme doch miteinander verwoben
sind, wurde ich damit abgekanzelt, dass ich ja immer nur meinen
wuerde, wenn ihre Probleme (von Krankheit spricht sie nicht) nicht
waren, dann waere ja alles in Ordnung, und dem koennte sie nicht
zustimmen. Dafuer wuerde ich viel zu egoistisch immer nur das machen,
was ich mir in den Kopf gesetzt haette.

Oh man. Ein Spaziergang durch das Leben sieht anders aus...
DerPartner

Sturz von der Wickelkommode

Nein, meiner Frau mache ich keine Vorwuerfe. Aber ich mache Vorwuerfe
gegen die Zwangserkrankung. Gestern hat meine Frau unsere Kinder "wie
ueblich" gemeinsam gebadet/geduscht und dann nacheinander im Zimmer
unserer Tochter auf der Wickelkommode abgetrocknet und angezogen. An
irgendeinem Punkt musste meine Frau noch einmal das Zimmer verlassen,
um wohl auf dem Flur noch etwas zu erledigen. Zu diesem Zeitpunkt ist
unsere Tochter von der Wickelkommode gestuerzt. Ob nun - wie unser
Sohn sagt - weil sie sich zu weit vorgebeugt hatte, oder weil unser
Sohn nachgehofen hat, koennen wir nicht mehr herausfinden. Sicher ist:
Sie muss sich beim Sturz den Kopf gestossen haben. Eine dicke Beule
auf der Stirn kam und unsere Tochter hat fuer ihre Verhaeltnisse
entsprechend schlecht geschlafen und war immer wieder wach.
Hoffentlich haben wir Glueck und es ist einfach nur eine Beule.
Erbrechen musste sie nicht.

Meine Frau sagt, dass es ja ganz normal sei, dass die Beiden Kinder
gemeinsam dort auf der Wickelkommode sitzen. Ich sagte, dass man aber
auf jeden Fall dabeisein muss. Und: Wenn unsere Kinder so wie die
letzten zwei Tage davor auch, nicht gemeinsam nach dem Nachhausekommen
abgeduscht worden waeren, dann hatten sie auch nicht gemeinsam auf der
Wickelkommode gesessen.
DerPartner

Dienstag, 24. November 2009

Ankündigung Ausflug zu Freunden

Gerade eben habe ich das Wochende des 4. Advent als Ausflugswochenende von mir mit unserem Sohn meiner Frau angekündigt - per E-Mail. Meine Frau war zwar kurz zuhause, hat aber kein Gespräch zugelassen.
DerPartner

Ohne Putzen - für mehr Selbständigkeit

Ich war gestern Abend in einer Hinsicht sehr beeindruckt: Weder hat meine Frau am Sonntag-Abend das Wohnzimmer geputzt, noch hat dies am Montag-Abend nachgeholt. Obgleich sie doch so große Angst zu haben schien vor dem möglichen Dreck.
Beim gestrigen Abendessen habe ich - nachdem kein wirkliches Gespräch zustande kam, sondern meine Frau sehr einsilbig war - ihr dann meine Freude darüber geschildert, dass sie es geschafft hat: Keine Putzaktionen nach dem Heimkommen unseres Sohnes! Wie schön wir uns das jetzt vorstellen könnten: Sobald Schnee draußen liegt, könnte unser Sohn zum Beispiel einfach raus in den Schnee und sobald er keine Lust mehr hat, könnte er einfach wieder hereinkommen, Schneeanzug wieder ausziehen und drinnen weiterspielen. Ganz normal. Wieviel mehr Grund hat er jetzt selbständig zu werden! Bislang hat er ja kaum Übung darin, seine Jacken oder Kleidung selbst auszuziehen: Bei jedem Heimkommen wurde ihm ja bislang dieses Umziehen abgenommen. Nun hätte er die Chance.

Aber im Moment ist ersteinmal die Phase dran, dass meine Frau nur wütend auf mich ist. So könnte ich nicht mit ihr umgehen. Nun, für unseren Sohn waren es schonmal zwei lehrreiche Abende: Er muss sich nicht duschen, wenn er nach Hause kommt.

Es gab einen Kommentar zum Blog: Ob meine Frau denn wüsste, dass ich diese Dinge aufschreibe. Nun, meine Frau weiß, dass ich Tagebuch schreibe. Diese "öffentliche" Art des Tagebuches kennt sie zumindest nicht von mir. Ich halte allerdings die Einträge auch entsprechend anonym, so dass keine schnelle Verbindung zu uns hergestellt werden kann.
DerPartner

Montag, 23. November 2009

Reaktion auf Hygienetuecher

Nachdem ich das "aus dm Klo gerettete" Hygienetuch in der Kueche in
den Muell geworfen hatte, fragte ich meine Frau, ob sie bitte in
Zukunft diese Tuecher in den Muell werfen koennte.
"Mal sehen" war die Antwort.
Sie ins Klo zu werfen ist verboten und zweitens gemein war mein
Nachsatz. Gemein, denn irgendwer muss sich ja schliesslich um die
Reinigung der Klaeranlagen kuemmern.
Ich habe jetzt meinen naechsten Schritt nicht angekuendigt: Ich werde
diese Hygienetuecherpackungen enfach wegwerfen.
Zum Thema Budget. Heute wurden ausserhalb ihres monatlichen Budgets
per EC Karte neue Schuhe fuer unsere Tochter gekauft. Das Budget
haette sonst nicht gereicht, war die Erklaerung.
Also ein weiterer Monat in dem meine Frau das nicht ueberwaeltigende,
aber grosszuegige Budget von 1100 Euro im Monat fuer Essen, Geschenke,
Kleidung, Haushaltswaren und Unternehmungen ueberschreitet.
Damit habe ich auch keinen Grund mehr, aus Budgetgruenden nicht zu
Freunden zu fahren - mit unserem Sohn. Die Wette gewinne ich doch
noch!
DerPartner

Der routinierte Griff ins Klo...

...war wieder faellig: Ein Hygienetuch war wiedermal im Klo gelandet.
Werde ich gleich fachmaennisch entsorgen.

Der zweite Tag ohne Duschen direkt nach dem Nachhausekommen

Ich war schon zuhause, als meine Frau mit den Kindern auch heimkehrte. Und: es gab keine Diskussionen in bezug auf Duschen. Unser Sohn hat selbst gesagt, dass er nicht duschen möchte. Er sollte sich aber seinen Pullover und seine Hose ausziehen. Weil es ja drinnen warm ist. 


Sonntag, 22. November 2009

Abendessengespräch

Was nach Monolog aussah, wurde kurz drauf doch noch zu einem Austausch:
* Meine Frau hat nur deswegen nicht weiter etwas gegen das Nicht-Duschen getan, um nach ihrer Aussage her, unsere Kinder vor Schlimmeren zu bewahren. Gut.
* Meine Frau möchte, dass ich kurzfristig mit ihrer Therapeutin einen Termin habe. Ihre Therapeutin wird sich dahingehend mit mir in Verbindung setzen. Ich bin gespannt.
* Meine Frau hat angekündigt, dass sie mit meiner Therapeutin sprechen wird. Auch hier bin ich gespannt - muss aber noch eine entsprechende Schweigepflichtentbindung formulieren.
* Meine Frau hat 100 EUR mehr monatliches Budget gefordert - um Babysitter bezahlen zu können. Die Tendenz, dass sie einen Babysitter haben möchte, finde ich geradezu phantastisch. Dass es hierfür eine zusätzliche Pauschale auf das monatliche Budget von ihr geben soll, halte ich für extrem zweifelhaft. Ich habe nun erstmal einen Umschlag mit einmaligem Babysittergeld angeboten. Aber eine Trennung zwischen monatlichem Budget und diesem Babysitterbudget gefordert. 
Unsere Kinder wurden heute Abend dann noch nach dem Abendessen von meiner Frau gebadet. Unsere Tochter normal, unser Sohn bekam ein Erkältungsbad - bei dem er wie immer das Wasser ewig laufen ließ.
Und: Meine Frau will heute früh schlafen gehen. Das wird ihr gut tun.
DerPartner

Vom Ausflug zurück mit Sohn und ohne "Rückkehrdusche"

Heute Mittag ist meine Frau dann zuhause geblieben und ich war mit unserem Sohn dann allein unterwegs. Mit Auto und Bahn und Fahrrad.
Bei der Heimkehr wurde es dann strategisch: Ich habe meinem Sohn auf der Sitzbank die Schuhe ausgezogen, meiner Frau die Jacke von ihm gegeben und meine Jacke schnell noch auf die Sitzbank gelegt. Währenddessen bat mich meine Frau bereits darum, ihn mir zu geben. Ich reagierte darauf nicht, sondern nahm ihn auf den Arm. Sie fing dann an zu erklären, dass er ein Erkältungsbad machen sollte, doch wir wollten mit seinem Lego-Containerhafen spielen. Also ging ich mit dem Rücken zu meiner Frau gewendet an meiner Frau vorbei. Sie ließ mich zuerst nicht und ich war in dem Moment als sie mich sogar zurückdrängte nicht sicher, wann sie mich schlagen würde. Es kam jedoch nicht soweit. Sie machte schließlich den Platz soweit frei, dass ich mit unserem Sohn an ihr vorbeigehen konnte - ins Wohnzimmer.
Ich könnte nicht bestimmen, wann sie diese Übung macht, sagte meine Frau. Und wir hätten uns nicht die Hände gewaschen.
OK, also zurück in den Vorraum.
Nein, nicht hier unten die Hände Waschen" erklärte meine Frau.
Ich wusch unserem Sohn dann im Gäste-WC die Hände - und mir dabei natürlich auch.
Dann noch einmal die Prozedur an meiner Frau vorbei ins Wohnzimmer. Schnell auf den Teppich mit meinem Sohn gesetzt, unsere Tochter kam dann auch mit dazu. Meine Frau ging wütend nach oben, nachdem sie sich noch schnell ein Telefon geholt hatte.

Es war geschafft! Es war der erste Ausflug an den ich mich jetzt erinnern kann, bei dem unser Sohn nach dem nach Hause kommen zu uns nicht direkt im Anschluss duschen musste. die nächste Dreiviertel-Stunde verbrachte meine Frau mit Telefonieren. Ich weiß nicht, ob sie geweint hatte. Es muss sehr, sehr schwer für sie gewesen sein. Aber anschließend gab es nur den gegen mich gerichteten wütenden Blick. Naja, fast nur gegen mich: als sie dann wieder anfing irgendwelche Sachen zu räumen, da war unsere Tochter einmal im Weg. Da wurde sie noch einmal laut.

Warum auch immer. Das Abendessen nahm meine Frau nicht gemeinsam mit mir und unseren Kindern ein. Ich kochte auf die Schnelle Nudeln und Tomatensoße.

Kleine Anekdote: Als meine Frau das erste Mal wieder herunterging, da leerte sie den Mülleimer in der Küche. Nahm also den Plastikbeutel heraus. Als ich später die Gurkenschale in den Müll werfen wollte, da war noch kein neuer Beutel drin. Ich habe natürlich einen neuen Beutel hineingetan. Nach dem Abendessen bat sie mich darum, dass ich noch keinen neuen Beutel reinhängen sollte. "Schon erledigt". Da schüttelte sie nur den Kopf...
DerPartner

Putztücher im Klo

Ich hatte schon mehrfach davon geschrieben, dass meine Frau diese "Hygienetücher" immer wieder einfach ins Klo wirft. Als ich gestern nach Hause kam und eigentlich auf Toillette wollte, da lagen im Klo schon wieder einige Tücher. Taschentücher? Dann wären diese ganz leicht reißbar. Ich hatte aber das Gefühl... Ja, ich griff ins Klo, holte das erste Tuch heraus, versuchte es zu zerreissen. Nein, kein Taschentuch. Es war ein Hygienetuch. Das nächste Tuch - auch wieder Hygienetuch. Das nächste Tuch? Nein, nur ein Taschentuch. Die beiden Hygiene-Tücher wrang ich noch im Klo aus, umwickelte mit ein wenig Klopapier und legte das "Päckchen" auf das Fenstersims. Dann kam Händewaschen dran. Später wickelte ich noch einmal Klopapier herum, damit es nicht weiter tropfte und brachte das Päckchen herunter in die Küche, zog den Spülschrank auf, zog den Mülleimer hervor. Meine Frau war gerade in der Küche. Machte den Spülschrank wieder zu.
Dann die Diskussion: was ich denn wie wann angefasst, wann ich mir denn die Hände gewaschen habe, mit welcher Hand ich denn den Wasserhahn bedient hätte...
Nun, in Zukunft wird wohl immer gleich die Spülung von ihr betätigt werden...
DerPartner

Ausflugsverhinderungstaktik

Das Wetter heute ist deutlich schlechter als gestern - aber es regnete noch nicht. Unsere Kinder sind zwar derzeit beide nicht wirklich fit, aber aus meiner Sicht nicht wirklich krank. Unser Sohn schnupft, unsere Tochter sieht blass aus.
Meine Frau wollte mit unserem Sohn heute Marmelade kochen. Beim Frühstück  schlug ich dann vor, dass ich vor dem frühen Mittagsschlaf unserer Tochter noch mit ihr kurz nach draußen gehe. Nein, sollte ich nicht. Es wäre dafür zu schlechtes Wetter.

Nachdem wir dann am Vormittag mit den Kindern drinnen gespielt hatten, fing meine Frau an mit unserem Sohn die Marmeladenzubereitung vorzubereiten. Unsere Tochter sollte "halb zwölf / zwölf" ihren Mittagschlaf starten. Um zehn nach elf kündigte ich dann an, dass ich unsere Tochter jetzt warm anziehe, um mit ihr noch einmal kurz nach draußen zu gehen. Entsprechend positiv kam auch die Rückmeldung unserer Tochter "aus". Meine Frau verfolgte mich dann hoch in das Kinderzimmer und nachdem ich schon Jeans und Strumpfhose aus dem Kleiderschrank geholt hatte, nahm sie unsere Tochter von der Wickelkommode.
Ich könnte das jetzt nicht machen. Sie hätte Rückenschmerzen und sie wünschte sich, dass unsere Tochter jetzt im Haus bleibt. Sie hätte schon die ganzen letzten Tage immer das machen müssen, was ich wollte. Und wenn ich rausgehen will, dann sollte ich eben rausgehen.

Unsere Tochter wollte ich nicht aus den Händen meiner Frau reißen. Sie ging wieder herunter, wo unser Sohn schon mit den Utensilien zum Apfelbearbeiten herumhantierte. Ich packte die Strumpfhose und Jeans wieder in den Schrank, ging auch herunter und ging raus - wohin ich gehe? Na, wie Du gesagt hast, ich gehe raus.

Damit hat sie zum Teil "gewonnen": Unsere Tochter ist nicht kurz rausgegangen mit mir. Die Begründung war aber auch zu blöde: Weil es draußen so schlechtes Wetter ist - und für den Nachmittag hatte meine Frau schon vorgeschlagen, dass wir gemeinsam einen Ausflug zu einer Kinderausstellung machen.

Ach ja: All diejenigen, mit denen meine Frau in den letzten Tagen gesprochen hätte, wären ihrer Meinung. Sie hätten sich alle in mir getäuscht, was ich derzeit so machen würde...
DerPartner

Samstag, 21. November 2009

Das Babysitting-Problem

Meine Frau moechte heute Nachmittag mit einer Freundin unterwegs sein.
Ich bin allerdings eine Stunde laenger noch bei einer Veranstaltung
bei der ich nicht frueher gehen kann. Dazu gab es gestern Abend
bereits Diskussionen. Eine Sache habe ich falsch gemacht: Ich habe,
nachdem mich meine Frau in der Nacht zum Argument Babysitting
abgebuegelt hatte, gemeint, dass sie ja bislang verhindert haette,
dass wir einen Babysitter haben.
Ende vom Lied: Sie war sauer, weil ich meinen Termin (als ganztaegige
Veranstaltung im Kalender gekennzeichnet) vor ihren Wunsch stellte.
Zum heute Vormittag arrangierten Babysitter sagte sie nicht zu (mein
Neffe, 16) sondern verschob dann das Treffen mit ihrer Freundin.
Ende vom Lied: Veranstaltung war nun frueher fertig und ich war eine
halbe Stunde zu frueh zuhause.
DerPartner

Freitag, 20. November 2009

Spaet und zu muede fuer Konfrontation

Komme gerade nach Hause. Habe die "drecke Laeusehose" an. Meine Frau
liegt vor dem Fernseher auf der Couch. Ich bin zu muede fuer
Konfrontation. Ich werde mir jetzt meinen Schlafanzug anziehen, meiner
Frau Gute Nacht wuenschen und ins Bett gehen.
Ich koennte mich auch mit der Jeans aufs Sofa setzen. Das gaebe jetzt
vielleicht Kampf im wahrsten Sinne des Wortes.
DerPartner

Die Sache mit den Läusen - "Angriff des Putztuchs"

Im Kindergarten in dem meine Frau arbeitet wurden am Montag Läuse in einer Gruppe identifiziert. An ihrem Geburtstag hatte ich sie just in diesem Gruppenraum abgeholt. Da es noch eine Dienstbesprechung gab, setzte ich mich noch solange auf eine stoffbezogene Bank bis die Besprechung beendet war. Am Abend kam dann die Bitte, dass ich doch bitte die Hose ausziehen sollte... Nein, keine Avancen, sondern die Sorge, dass ich mit der Hose auch Läuse mit ins Haus bringe. Es war ihr Geburtstag. Also bin ich hoch in mein Zimmer, habe mich umgezogen.
Gestern nun. Meine Frau hatte am Abend einen Termin bei ihrer Therapeutin. Ich bin dementsprechend wie gewünscht um kurz nach 18 Uhr nach hause gekommen. Unsere Tochter war schon im Bett. Unser Sohn war wach - und wollte gleich mit mir zusammen Lego-Hafen spielen. Ich zog nur mein Jacket aus und ging zu unserem Sohn in den hinteren Bereich des Wohnzimmers. Meine Frau sprach mich direkt an, dass ich mich doch umziehen sollte. Es wäre doch verabredet gewesen. [nachfolgend der ungefähre gekürzte Dialog.
Ich widersprach. ICH: nein, ich möchte jetzt mit unserem Sohn spielen.
SIE: Aber es wäre wichtig. Ich wüsste doch, die Läuse.
ICH: Nein, ich möchte jetzt mit unserem Sohn spielen...
SIE: Zum Spielen ist keine Zeit. Das Essen ist fertig.
ICH: Gut, dann können wir ja Essen - zu unserem Sohn: Dann lass uns nach dem Essen spielen.
SIE: Aber Du musst Dir noch Deine Hose ausziehen.
ICH: Nein, Du musst Dir keine Sorgen machen...
SIE: Jetzt zieh Dich schon um! Immer gerade dann, wenn ich weg muss, machst Du so ein Theater. Ich bitte Dich: Zieh jetzt die Kuschelkleidung an - Du willst unserem Sohn doch nachher auch etwas vorlesen.
ICH: Nein, ist das essen nun fertig, oder können wir noch spielen?
SIE: Gut, dann bleibe ich eben hier.
Dann machte sie motzig einen Teller mit Brötchenstückchen für unseren Sohn.
SIE: Jetzt zieh doch die Hose um.
ICH: Nein, nach dem Abendessen spielen wir noch.
SIE: Gut, dann geh jetzt hoch. Wir brauchen Dich jetzt nicht mehr. Du kannst in Dein Zimmer gehen.
ICH: Unser Sohn und ich wollen jetzt gemeinsam Abendessen und dann noch etwas spielen.
SIE: Brauchst Du nicht. Ich bleibe.
ICH: Es ist alles in Ordnung.
SIE: Nichts ist in Ordnung! [Sie steht auf, holt ein Hygieneputztuch, wedelt damit in meinem Gesicht herum und putzt dann dort wo ich vorher gesessen hatte beim kurzen Spielen mit unserem Sohn]

Dann musste ich zur Toillette und unser Sohn sagte zu mir: "Dann kannst Du Dich noch umziehen!" "Stimmt"
Als ich wieder herunterkam, hatte ich mir eine andere Jeans angezogen und einen "Kuschelpullover".
SIE: "Aber die Hose war doch auch dreckig!"
ICH: Es ist alles in Ordnung.

Ende vom Lied: Ich habe also leider klein beigegeben. Meine Frau ist zur Therapeutin gefahren. Ich habe noch mit unserem Sohn gespielt.

Nachdem meine Frau zurückkam und sah, dass ich noch die Jeans anhatte, fing die Inquisition an. Ob ich ihm denn nichts vorgelesen hätte, ich hatte doch die Jeans noch an.

Ich hatte unserem Sohn etwas unten auf der Couch vorgelesen und "musste" so nicht in sein Hoch-Bett, um ihm eine Geschichte vorzulesen.

Stress.
DerPartner

Mittwoch, 18. November 2009

Zeitprobleme

Wie sehr dieser "Duschzwang" die Planung meiner Frau beeinflusst, hat
sich gerade wieder gezeigt: Da wird lieber ein Tagesprogrammpunkt
abgesagt, um so ein kurzes Verweilen im eigenen Haus zu umgehen, als
dass man mit den Kindern mittags kurz nach Haus geht und nicht duscht.

Der gestrige Abend wurde dahingehend "gerettet" dass die Mutter meiner
Frau unsere Kinder doch bei sich behalten ha. So kam meine Frau nicht
in die Problematik, dass jemand anderes die Kinder in unser Haus
laesst.

Einziger Lichtblick: Meine Frau hat heute beim Fruehstueck
eingestanden, dass das Thema Duschen der Kinder heute kausal mit der
Planung zusammenhaengt.
DerPartner

Dienstag, 17. November 2009

Stressig...

Wir sind heute Nachmittag zum Kaffeetrinken bei meinen Schwiegereltern. Meine Schwiegermutter hatte angeboten, dass sie unsere Kinder am Abend übernimmt, damit meine Frau und ich einmal einen Abend für uns haben können - Kino war der Wunsch meiner Frau. Nun hat aber meine Schwiegermutter wegen Husten unseres Sohnes die Planung dahingehend geändert, dass die Betreuung der Kinder nicht bei meinen Schwiegereltern, sondern bei uns stattfindet. Nun möchte meine Frau den Stress heute Abend (mit frühem Kinogehen in einer anderen Stadt) nicht haben, sondern überlegt, ob ihre Mutter die Kinder nicht morgen tagsüber bei sich übernehmen kann. 
Klingt alles ganz logisch, oder? Wir hätten dann den Abend eben gemeinsam mit den Kindern. Nichts außergewöhnliches. Und könnten dann morgen Mittag in Ruhe ins Kino gehen.
Und jetzt kommt eine alternative Überlegung: es ist gar nicht stressig von der Zeit her: Von meinen Schwiegereltern wären wir in weniger als 30 Minuten in dem Kino in dem der Wunschfilm meiner Frau läuft. Meine Schwiegermutter bzw. meine Schwiegereltern würden unsere Kinder zu uns nach Hause bringen und dort sich um die Kinder kümmern, sie ins Bett bringen und dann einfach so lange dort sein, bis wir wiederkommen - gegen 23 Uhr oder so. Aber das Problem ist eben nicht der Streß unserer Abfahrt ins Kino... Ich sehe den Stress meiner Frau darin begründet, dass sie dann die Kontrolle verliert: Meine Schwiegereltern würden unsere Kinder eben nicht nach den Regeln meiner Frau im Vorraum ausziehen, dann direkt duschen etc. Und damit wäre morgen putzen angesagt. Aber es gibt Menschen, die meinen ,ich würde da zuviel hineininterpretieren...
DerPartner

Montag, 16. November 2009

Das Geld im Mülleimer

Manche kaufen Dinge, um sie dann wegzuwerfen. Manche werfen gleich das Geld weg. Bei der letzten Aufräumaktion meiner Frau muss sie wohl aus Versehen auch den Briefumschlag mit ihrem Haushaltsgeld in den berühmt-berüchtigten Papiermülleimer im Eingangsbereich geworfen haben - er habe so leer ausgesehen.
Und das Problem: Nachdem der Briefumschlag dort war, hat sie auch Bodenputztücher in den Papiermülleimer geworfen. Nicht nur, dass diese Bodenputztücher nichts im Papiermülleimer zu suchen haben, jetzt hat meine frau Sorge, dieses "nasse" Geld zu nehmen, um einkaufen zu gehen. Jetzt hat sie sich wohl einen neuen Briefumschlag genommen um das Geld darin zu transportieren. Sie könne das nasse Geld doch jetzt nicht in ihre Geldbörse stecken - das wäre eklig. Und sie müsste doch jetzt Lebensmittel einkaufen.
DerPartner

Schluessel und Jacken

Meine Frau hat meinen Schluesselbund und meinen Autoschluessel mal
wieder geputzt. Ausserdem meine zwei Winterjacken gewadchen. Als ich
sie darauf ansprach meinte sie - auf die Jacken - dass diese nochvom
Martinsfeuer stinken wuerden (ich hatte dort nur eine Jacke an...) und
dass sie die Schluessel putzte, laege nur daran, dass ich mich nicht
an Verabredungen halten wuerde. Haette ich die Muelltonne nicht
angefasst, dann haette sie auch nicht die Schluessel putzen muessen.

Ich habe den eindringlichen Wunsch geaussert, dass wir keine
"Allzwecjputztuecher" mehr im Haus verwenden (diese
vorkonfektionierten "Hygienetuecher", nur nicht die von der einen
"Hygiene"firma). Sie will sie aber weiter benutzen. Sie braucht sie.
Auch wenn es mit zum Beispiel dem Haushaltsgeld knapp wird. 1180 Euro
hat sie diesen Monat zur Verfuegung. 200 Euro sind jetzt fuer den Rest
des Monats noch vorhanden.
DerPartner

Samstag, 14. November 2009

Sender und Empfaenger

Ich habe mir ein paar Gedanken gemacht.
1. Zwangserkrankung ist eine Krankheit. Ich bin weder fuer die
Erkrankung meiner Frau verantwortlich, noch bin ich dafuer
verantwortlich, dass meine Frau wieder gesund wird.
2. Ich gehe davon aus, dass die Theorie meiner Frau, dass ich bzw.
unsere jetzigen Eheprobleme auf meiner Nicht-Kooperation beruhen, eine
gedankliche Notloesung ist, die aus der Krankheit heraus gefunden ist.
Waere es die Meinung meiner Frau, ohne Krankheit, dann waere dies
sozusagen das letzte Zeichen vor der Trennung.
3. Ich brauche Hoffnung auf Besserung. Wenn alles nur noch danach
aussieht, dass sich die Verhaeltnisse nicht mehr aendern (zumindest
keine gewichtigen Veraenderungen mehr) , dann waere dies genauso ein
definitiver Schlusspunkt. Ich habe diese Hoffnung noch nicht
aufgegeben, doch ist "das Eis duenn".
DerPartner

Freitag, 13. November 2009

An den Zwangsproblemen bin ich schuld...

... ist die verknappte Interpretation, mit der meine Frau derzeit
gedanklich schwanger geht. Wenn wir nicht solche Probleme in der Ehe
haetten, dann gaebe es auch nicht die Probleme aus der Krankheit. Weil
ich jedoch immer nur machen wuerde, was mir gefaellt, geht es zuz
Lasten unserer Ehe und die "Probleme" (Krankheit sagt meine Frau
nicht) koennen so nicht besser werden.
Ich weiss nicht, was die Therapeutin meiner Frau ihr gesagt hat, doch
allein die Tatsache, dass sie es sie so verdrehen kann, ist eine
Zumutung. Ich werde heute meine Therapeutin noch einmal bitten,
Kontakt mit der Therapeutin meiner Frau aufzunehmen. Es hat ja echt so
keinen Sinn. Weil ich die "Wuensche" meiner Frau nicht respektiere!
Das macht mich wuetend. Oder die Tatsache, dass meine Kinder mehr
Vertrauen und Anhaenglichkeit bei den Eltern meiner Frau zeigen, als
bei mir. Ist ja auch logisch: Wann mache ich mit ihnen etwas "allein"
bei dem ich die einzige Bezugsperson bin?
Aber meine Vorschlaege fuer Aktivitaeten seien ja immer zu abgehoben,
passen nicht fuer die Kinder etc. Ja, das sind Eheprobleme, doch die
Kausalitaet ist inzwischen total verdreht.
DerPartner

Sonntag, 8. November 2009

Die Sache mit der Hose

Gestern Morgen hatten wir mal wieder Krach wegen der Krankheit. Unser Sohn sollte seine Medizin (noch Nachwehen nach Ohrenschmerzen) nehmen, doch dieser wollte nicht. Ich saß noch am Frühstückstisch. Dann lief unser Sohn leise zum Vorraum, machte die Tür zum Vorraum auf. Meine Frau hörte das und kam hinterher. er solle doch nicht in den Vorraum gehen. Beim Greifen nach unserem Sohn lief dieser gegen den Uhrzeigersinn und stolperte auch gegen den Papierkorb (jener Papierkorb, von dem schon so oft die Rede war). Meine Frau nahm es erst gefasst, dann erklärte sie, sie hätte doch eine andere Hose, die unser Sohn anziehen könnte - eine schwarze Hose. Also fing sie an, unserem Sohn die Hose auszuziehen. Ich erklärte noch, dass dies doch nicht notwendig sei. "Kannst Du mal helfen?" sagte sie. Also ging ich zu den beiden. Mit ein wenig Pech wäre dann unser Sohn hingefallen, als wir beide "um die Hose kämpften". Ich sollte aufhören - Du hattest doch nach Hilfe gefragt! - Nein, das war nur an unseren Sohn gerichtet gewesen.
Ende vom Lied: Meine Frau war wieder vollkommen fertig, ich erklärte, dass sie ja wohl dann noch einmal mit ihrer Ärztin sprechen sollte, es kann ja nicht angehen, dass sie so etwas so sehr aufregt. Ob an der Dosis etwas geändert werden muss. Ja ja, erklärte meine Frau. Ich sollte jetzt noch einmal auf Toillette gehen. Nein, muss ich nicht. Doch, ich sollte Hände waschen. Muss ich nicht. Doch, sollte ich. Sie würde das jetzt alles nicht schaffen. Sie war - trotz Samstag - auf dem Weg zum Kindergarten in dem sie arbeitet, da dort gestern ein Brunch in der Gruppe mit den Eltern veranstaltet werden sollte. Nein, ich muss mir keine Hände waschen. Doch, müsste ich. Es wäre ja noch viel mehr los, das wüsste ich ja alles gar nicht. Sie schaffe das jetzt nicht. Doch, sie würde es schaffen, sie würde sehen, dass heute nichts passiert. Nein, dann würde sie jetzt eben nicht fahren. Das könnte sie einfach nicht. 
Ich habe dann einen Fehler gemacht: Ich bin tatsächlich zum Händewaschen gegangen. 
Ein Fehler deshalb, weil ich damit ja ihrem Zwang nachgegeben habe. Fehler deshalb, weil meine Frau in keinster Weise dankbar war. In keinster Weise zeigte, dass es ihr jetzt besser ging, nachdem ich mir die Hände gewaschen hatte.
Als es entsprechend noch weiter ging mit Beschimpfungen und schlechter Laune, zog ich meine Jacke und Schuhe - die ich in der Zwischenzeit angezogen hatte - wieder aus: Sie könnte alleine mit den Kindern losfahren. In dieser Laune habe ich kein Interesse mitzufahren. Doch ich müsste mitfahren - außerdem könnte sie ja jetzt nicht selbst fahren. 
Das Ende vom Lied: Ich bin mitgefahren. 
Auf der Fahrt ging dann eine kleine Diskussion los, wie ich denn beim Regenwetter die Winterreifen montiere. In der Garage wäre ja zu wenig Platz. Außerdem wäre da ja die Papiertonne und vor der Garage die restmülltonne. Die dürfte ich nicht wegbewegen. Schließlich war eine Garage bei meinen Eltern die Lösung - die ich auch gerne annahm.
Dennoch musste ich dann in der Garage eine Menge aufräumen, um überhaupt an die an der rückwärtigen Wand hängenden Reifen zu kommen.
Unter anderem stand dort fast schon eingetrocknet eine Schüssel mit Pinseln, die sie vor mehreren Wochen dort zum Säubern zusammengestellt hatte. Diese Pinsel habe ich dann im Wäscheraum im Keller angefangen zu säubern. 
Dazu gab es dann am Abend natürlich auch eine Inqusistion.
Es ist quasi so, dass die ganze gute Stimmung nach der letzten Aussprache nach meinem mündlichen Vortrag des Briefs vom 18. Oktober nun wieder zunichte sei. 
Schließlich war meine Frau noch unglaublich sauer, weil ich ungefragt um 21:30 Uhr noch meinen Bruder auf einen Sprung zu uns eingeladen hatte. Sie hätte mich doch am Morgen noch gesagt, dass sie mal wieder einen Kuschelabend mit mir machen wollte. Was dagegen spricht, diesen "Kuschelabend" dann nach 22 Uhr zu beginnen? Keine Ahnung. Aber der Ärger war, dass sie wohl vorher erst den Platz vor dem Vorraum im Wohnzimmer geputzt hatte und jetzt kam schon wieder etwas nicht von ihr geplantes. Auf jeden Fall meinte sie, dass ich ja keinerlei ihrer Wünsche akzeptieren würde, sondern eher dann, wenn sie wieder die ganze Hausarbeit alleine machte, einfach zum Joggen rausgehen würde. Ich brauche mir wohl kaum zu notieren, wie oft ich frage, welche Sachen ich übernehmen soll und als Antwort bekomme, dass ich mich einfach nur still hinsetzen soll? Dann würde ich am wenigsten stören.
Verrückt. Ja, das ist dafür eine gute Ausdrucksweise.
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