Mittwoch, 30. September 2009

Ausflugsfrage

Ich möchte im Dezember mit unserem Sohn für 3-4 Tage zu Freunden fahren. Gestern abend habe ich diese Planung meiner Frau vorgestellt. Sie hat kategorisch abgelehnt. Es würde gar nicht in Frage kommen. Ich könnte ihr die Kinder nicht einfach wegnehmen und außerdem nicht ständig etwas neues fordern. Es könnte nicht ständig nur nach meinen Wünschen gehen. Es gab eine sehr lange, sehr ausführliche Diskussion - quasi eine Allgemeinabrechnung. Wie ungerecht es sei, dass sie jetzt für 400 EUR so viel arbeiten müsste, dass ja keine Schule es möglich machen wollte, dass sie wieder anfangen könnte. Dass ich mich ja in keinster Weise an irgendetwas beteiligen würde. Hinweise darauf, dass sie sich ja trotz der aktuellen Absage ihrer eigentlichen Schule weiterhin bei anderen Schulen um eine Stelle kümmern könnte, dass ich mich natürlich auch kümmere, aber in den meisten Fällen von ihr ja abgeblockt werde, wurden von meiner Frau nicht akzeptiert.

Das Ende vom Lied - nach Weinen von ihrer Seite - ist, dass sie mir ja noch nicht einmal einen einfachen Tagesausflug mit einem oder zwei Kindern zutraut. Ich wüsste ja gar nicht, was die Kinder benötigen. Und außerdem sind die Dinge, die ich mit den Kindern machen wollte, sowieso viel zu viel, viel zu anstrengend. Viel zu aufreibend. Das müsste man kleiner anfangen.

Der Ausflug im Dezember ist noch mindestens 10 Wochen entfernt. Nun habe ich eine Planung frühzeitig "gemeldet" und dies ist lt. meiner Frau wieder falsch. Ich würde ichr ja gar keine Pause zum Erholen geben, sondern ständig nur fordern, fordern fordern.

In dieser Beziehung hat sie recht: Ich mache es ihr nicht bequem. Ich möchte Veränderung. Und in gewisser Weise ist diese Veränderung schmerzhaft.
DerPartner

Dienstag, 29. September 2009

Schlechter Abend - oder gerade gut?

Ich war spät - 20 vor 8 - nach Hause gekommen. Die Kinder waren beim Abendessen. Ich wusch mir die Hände und ging direkt zum Esstisch und setzte mich. Nachdem wir ein wenig geredet hatten und es für mich so aussah, als ob das Abendessen der Kinder quasi beendet war, klingelte das Telefon. Es war ein Freund von mir. Ich ging ins Obergeschoss, um zu telefonieren. Als einige Minuten später meine Frau mit den Kindern hochkam, unterbrach ich das Gespräch. Ich ging in das Zimmer unserer Tochter. Dort hatte meine Frau bereits unsere Tochter auf den Wickeltisch gesetzt. Meine Frau hielt mich fest, so dass ich nicht zu unserer Tochter gehen konnte. Ich sollte mir erst die Hände waschen. Ich habe eingelenkt. Beim Gang zum Bad kam mir unser Sohn entgegen. Er drückte sich an mich, ich nahm seine Hände. Meine Frau rief sehr gereizt zur Eile. Meine Frau war dann schon gewissermaßen geladen - ich hätte ja meinen Hausschlüssel nicht im Vorraum abelegt, sondern in der Hosentasche behalten. Den gleichen Schlüssel, den ich auch gestern im Garten benutzt hatte, nachdem ich die Gartenhandschuhe in der Hand hatte, mit denen meine Frau irgendwo an eine Vogelfeder gefasst hätte. Und nun hätte ich beim Telefonat mit diesem Schlüssel in der Hostentasche gespielt. Das ginge einfach nicht, denn der Schlüssel wäre schließlich nun dreckig. Beim Fertigmachen unseres Sohnes durch meine Frau bemerkte ich nur noch, wie sie mit einem Hygienetuch  nochmal seine Hände abwusch - ich gehe davon aus, dass dies als Reaktion meines ihn in die Arme nehmen gedacht war.
Ich brachte unsere Tochter ins Bett. Anschließend sagte ich noch unserem Sohn "Gute Nacht" indem ich - während meine Frau ihm auf dem Hochbett seine Gute-Nacht-Geschichte vorlas - ihm nochmal über den Kopf streichelte. Was für ein böser Blick von meiner Frau!
Später gab es dann Ärger, weil ich ja während des Essens einfach aufgestanden bin. Ich hätte nicht beim Zähneputzen geholfen. (Später habe ich mal ins Telefonprotokoll geschaut: 8 Minuten dauerte die erste Hälfte des Telefonats...) Und ich hätte alles mit den dreckigen Händen angefasst. Warum ich denn nicht endlich "Kuschelsachen" (sprich Joggingsachen) anziehe. Ich erklärte, dass ich diesmal so bequeme Kleidung anhatte, dass ich mich nicht umziehen wollte. Meine Frau war sauer. Ich würde ja wohl alles tun, damit es nicht gemütlich wird. Ich erklärte, dass es nicht mein Ziel sei, es mir und uns gemütlich zu machen. Mein Ziel ist es, alles zu tun, um irgendwann wieder ein normales Leben zu führen. Da wäre ich ja mit meinen Aktivitäten keine Hilfe, erklärte meine Frau. Ich überlegte noch kurz, ob ich ihr nun ein Ultimatum setzen sollte, habe es dann aber - da nicht geplant - gelassen.
Es ging dann noch ein wenig Ping-Pong hin und her in Bezug auf ihre Therapie-Termine. Irgendwann vor ihrem Spanienurlaub war sie das letzte Mal bei ihrer Therapeutin und hat jetzt nach dem Start in ihrem neuen Job noch keine neuen Termine gemacht. Begründung: Es wäre ja nicht möglich, weil ich keine Planung machen würde und nicht genau sagen könnte, wann ich denn mal abends zuhause wäre. So ist es aber nun einmal: Ich bin im Moment relativ häufig auf Geschäftsreise, so dass entsprechende Planungen tatsächlich schwierig sind. Aber sie könnte ja auch in ihrer Familie nach einem Babysitter fragen - oder wir erkundigen uns ansonsten nach Unterstützung. Hier blockt meine Frau jedoch ab. Einmal in Bezug auf die Belastbarkeit ihrer Eltern. Andererseits, dass ja sonst niemand unsere Kinder ins Bett bringen könnte.
Damit war dann der gemeinsame Teil des Abends vorbei. Ich fragte noch nach, ob ich mich um die Küche kümmern sollte und sie sich auf der Couch ausruhen wollte, aber sie verneinte. Ich sollte nicht in die Küche. Also bin ich aufs Sofa, habe mir unseren Rechner geschnappt und Photos sortiert. Nachdem meine Frau sich auch auf das Sofa setzte, schaltete sie ihre Lieblingssendung an und war nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. Gegen 23 Uhr weckte ich sie noch einmal, fragte sie, ob sie jetzt auch schlafen gehen wollte, doch sie wollte noch im Wohnzimmer bleiben.
DerPartner

Montag, 28. September 2009

Strumpfattacke und Nachfragestunde

Es war am Samstag. Nachdem ich am Vormittag außer Haus unterwegs war, kam ich mittags wieder. Meine Frau war gerade dabei im Bad zu putzen. Ich sollte nicht in das Bad gehen. Am Abend hatte meine Frau die Dusche repariert - die Türdichtung war hinüber und sie hatte provisorisches Material gekauft, um es wieder abzudichten. Als ich mir an der Dusche etwas näher ansehen wollte, ging ich einen Schritt ins Bad hinein. Da wurde ich direkt wieder zurück"gepfiffen", sie hätte mir doch gesagt, ich sollte nicht ins Bad gehen. Ich fragte, was denn das Problem sei. Der Boden wäre siffig, da hätte sie gerade gewischt. Was wäre denn "siffig". "Na, siffig eben. Jetzt zieh die Strümpfe aus". Ich erklärte, dass ich mir jetzt nicht die Strümpfe ausziehen müsste. Meine Frau insistierte noch einmal, ich beendete das Gespräch indem ich herunter ins erdgeschoss ins Wohnzimmer ging. Dort hörte unser Sohn eine Geschichten-CD. Unsere Tochter schlief. Dann noch einmal von oben: "Jetzt zieh Dir die Strümpfe aus! Sonst putzt Du morgen das Haus". Ich erklärte noch einmal, dass alles in Ordnung ist. Dann kümmerte ich mich um unseren Sohn, hörte mit ihm gemeinsam die CD und zog mir dann später die "Garten-Klamotten" an und hörte weiter mit ihm CD.
Dass ich mich schon umzog, bevor wir herausgingen, gab noch einmal Ärger. Schließlich hatte ich die Hoseschon vor einer Woche im Garten an und sie war dabei entsprechend dreckig geworden. Es war aber nur "gefärbter Dreck" - es hingen keine Erdreste oder so mehr an der Hose - so dass ich keine Probleme hatte, diese Hose auch zu tragen, während ich noch mit unserem Sohn unten war. Meine Frau war nicht in der Lage gewesen zu klären, ob es nun ein gemeinsames Mittagessen geben würde, oder eben nicht.

Am Ende des Wochenendes gab es dann - da keine weiteren Stressituationen mehr aufkamen - einige ruhige Minuten. Doch sobald ich meine Frau im Wohnzimmer auf der Couch nur einmal in den Arm nehmen wollte kamen die verschiedenen Nachfragen: Von unserem Sohn, der nach dem Duschen auf die neue Dichtung in der Dusche getreten ist - die ja von ihr angefertigt wurde und bei der sie sorgen hatte, dass aus irgendeinem Grund diese auch "kontaminiert" sei. Von der Situation, dass ihr Vater die gleichen Sachen am Sonntag anhatte, wie am Freitag- und er am Freitag auch mit den Kindern umgegangen war, als ob nichts gewesen sei und dabei hätten sie mit einer großen blauen Feder gespielt. Und noch einiges mehr. Und es kam noch einmal der Geburtstag von unserer Tochter zur Sprache. Im ersten Augenblick war ich angespannt, dann freute ich mich: Sie wollte also die Situation des Übergriffs mit mir besprechen? Nein, wollte sie nicht. Sie erklärte, dass doch unsere Freundin nun alles im Haus angefasst hätte und was sie denn nun machen sollte? Ich fragte, wovor sie denn Angst hätte. Na, dass wir Vogelgrippe bekommen.

Eine gute Sache: Sie hat wohl ihren Vater wegen der Kleidung und der "blauen Feder" auch angesprochen. Er hätte jedoch nur gesagt, dass es nichts macht. Gut so.
DerPartner

Freitag, 25. September 2009

20090925 Kamerafrage

Gestern Abend hatte ich vor dem Abendessen bereits zwei kleinere Diskussionen mit meiner Frau. Zum ersten hatte ich - nachdem ich nach einem "Anzugtag" meinen Anzug gegen Jeans und T-Shirt gewechselt hatte - die Diskussion, weshalb ich denn jetzt eine dreckige (weil schon einmal im Büro getragene) Jeans angezogen hätte und nicht die Jogginghose. Und ich wurde darauf hingewiesen, dass ich doch vor dem Abendessen die Hände waschen sollte, schließlich hätte ich noch vor dem Abendessen mit meiner Kamera ein Foto im Wohnzimmer gemacht. Ich habe mir nicht die Hände gewaschen, denn schließlich hatte ich nach der Heimkehr die Hände gewaschen. Ich habe mir meine Hände nicht gewaschen. Wurde dafür noch vor den Kindern gerügt mit einem Satz. Nur der Wortlaut, der ist mir entfallen. Unsere Tochter brabbelte ihn nur nach.

Donnerstag, 24. September 2009

20090924 Chance vertan

Die Kleidung von Samstag, als mich die angereiste Freundin bei der Verabschiedung umarmt und so die aus Sicht meiner Frau kontaminierte eigene Kleidung an meine Kleidung gebracht hat, ist gewaschen. Das war nicht abgemacht gewesen. Vielmehr war darüber gesprochen worden zwischen meiner Frau und mir, dass das als eine nächste Übung anzusehen ist. Gestern Abend habe ich nun die Kleidungsstücke von diesem Abend in der gewaschenen Wäsche gefunden - herausgeholt aus meinem Zimmer. Die Begründung war, dass meine Frau nicht noch einmal erleben wollte, dass ich einfach so diese Kleidung anziehe, ohne vorher mit ihr das Thema besprochen zu haben. So ist es aus ihrer Sicht ja vor zwei Tagen am Abend passiert, als ich Joggingsachen wieder angezogen hatte, die ich nach dem Geburtstag und noch vor dem abendlichen Duschen bereits einmal angezogen hatte. Als ich das bemerkte, stellte ich sie kurz zur Rede. Meine Frau argumentierte wie oben beschrieben. Für ein ausführliches Auseinandersetzen hatte ich - gegen 23 Uhr - keine Kraft mehr. Nur noch für einige Zeilen darüber, wie enttäuscht ich bin. "Sehr enttäuscht ..bin ich. Bevor Du die Dinge, die Dir Angst einjagen einfach neutralisierst, haettest Du Dir ueberlegen koennen, wie Du mit mir gemeinsam hierdran haettest arbeiten sollen. Als naechstes wirfst Du den Papierkorb weg? Dann verschwinden die Muelltonnen und Du bestellst Neue und dann ist alles Friede Freude Eierkuchen? Es geht verdammt nochmal nicht darum Deinen Aengsten aus dem Weg zu gehen. Und wenn die Angst noch immer so gross ist, dann klaere mit Deiner _Aertzin_ ob Dosierung und Medikament das Richtige ist. Ich wünsche uns Kraft" DerPartner

Was gut läuft

Mit meinem Schwiegervater hatte ich gestern ein kurzes Gespräch. Dabei sprachen wir dann auch über den Gesundheitzustand meiner Frau. Er meinte, er würde ein wenig Verbesserung verspüren. So, als ob das Medikament anschlägt. Meine Frau sei gelöster, etwas glücklicher. er hätte sich zum Beispiel niemals vorstellen können, dass meine Frau so schnell bei uns vor dem Haus wieder Ordnung macht, Unkraut zupft und es außen wieder schön macht. Gleichzeitig sagte er auch, dass er natürlich nicht wüsste, wie sie anschließend sich wieder reinigt. Ich erklärte, dass ich vor diesem Ordnungsanfall noch gefragt hatte, ob ich etwas vorbereiten sollte. Da hatte meine Frau verneint und anschließend alles selbst gemacht. Auch wird unsere Tochter wohl nicht mehr nach der Heimkehr in ihrem Kindersitz im Vorraum festgeschnallt. Meine Frau trägt jetzt beide Kinder nach dem Ausziehen im Vorraum gemeinsam hoch ins Bad und duscht sie dort ab. Meine Frau hat wohl auch akzeptiert, dass ich grundloses Duschen nicht mehr unterstütze. Es keine ergiebigen Nachfragen mehr, wenn ich mich weigere unseren Sohn zu duschen. DerPartner

Mittwoch, 23. September 2009

Ein wenig wie Krieg - zumindest gefühlt

Es fuehlt sich an wie Krieg. Und ich wie derjenige, der nicht nach Frieden strebt. Kann ich aber nicht. Wenn ich auf Harmonie mache, dann wird das Anpassen an die Zwaenge immer schlimmer. Und so war es gestern: Ich hatte meinen Anzug gegen Jogginghose und Pullover gewechselt, fing gerade an, mit unseren Kindern zu spielen und dann fing meine Frau an zu forder, dass ich andere Kleidung anziehe. Hintergrund: Das waere die Kleidung gewesen, dich ich ohne Duschen mir am Samstag angezogen haette - nach dem "papierkorbUnfall" mit unserer Freundin. Ich lenkte ein, nachdem mir meine Frau vorwarf, dass ich eine Verabredung nicht einhalten wuere. Ich haette versprochen, dass ich die Kleidung erst wieder anziehe, wenn sie dazu bereit waere. Davon wusste ich nichtsmehr.

Spaeter - sie kam gegen 23 Uhr von einer Bekannten wieder von der sie fuer 250 Euro Kleidung und Spielzeug fuer unsere Kinder abgekauft hatte - rief sie mich zu sich, ich sollte einen Waeschekorb vom Dachgeschoss holen und noch Waesche aufhaengen. Ich brachte ihr den leeren Waeschenkorb ...stellte den Korb vor die geoffnete Tuer zum Vorraum. Unweit vom "gefaehrlichen" Papierkorb. "Hat der Korb den Muelleimer beruehrt?" war die Frage meiner Frau. Ich antwortete nicht, erklaerte, dass sies unrelevant waere. Sie erklaerte, dann muesste sie jetzt halt den Korb putzen. Ich wiederholte, dass es irrelevant waere. Ohne Gute Nacht Gruss ging ins Bett. Im Ruecken ihren Ausruf: " Du kannst mich mal". Es ist wie eine Art Krieg. Nur dass er nur zwischen uns gefochten und fuer alle aussenstehenden nicht wahrnehmbar ist. Und wie viel lieber wuerde ich wieder mit meiner Frau, meiner wirklichen Frau zusammenleben. Mit der Frau, von der mir ihre Freundin jetzt gerade im Zusammenhang mit dem Spanienurlaub erzaehlt hat. Mit der Frau, die meine Frau wohl im Urlaub war. Aber sicher ist, dass ich diesen Kampf gegen diese Zwangsstrukturen nicht aufgeben werde. DerPartner

Dienstag, 22. September 2009

Das Wochenende im Rückblick

Im Rückblick auf dieses Wochende gibt es viel zu Grübeln:
* War es richtig, dass ich so stark gegen die Wünsche meine Frau gehandelt habe, selbst dann noch, als sie quasi gebettelt hatte, dass ich endlich aufhöre?
* Wie soll ich auf Dauer damit umgehen, dass es Situationen gibt, in denen meine Weigerung etwas zu tun, vor den Kindern stattfindet und ich im schlimmsten Falle sogar direkt sichtbar gegen den Willen meiner Frau handele?
* Wie konsequent darf ich überhaupt sein? Wenn ich es konsequent am Samstag durchgezogen hätte, dass mein Sohn zumindest nicht geduscht worden wäre, mit welcher Reaktion hätte ich rechnen müssen?

Meine Frau hatte bereits mit aller Kraft gegen mich gearbeitet, mich mehrfach festgehalten, mich lautstark zurechtgewiesen. Sie war vollkommen fertig und wusste sich definitiv nicht mehr zu helfen. Noch dazu "dreckige" Dinge aus dem Haushalt meiner Eltern waren nun von mir ungefragt ins Haus gebracht.
Und am Sonntag? Da hat sie nun erstmal zugestanden, dass es im nächsten Monat ihr Haushaltsgeld als Bargeld gibt - Geldabhebungen sollen damit der Vergangenheit angehören. Ich bin gespannt, wie das wird.
Und es gibt Fortschritte: Gestern wurden beide Kinder gemeinsam in der Badewanne relativ schnell abgeduscht. Keine langen Einzelarien. Kein Anbinden mehr unserer Tochter im Vorraum im Kindersitz. Ich sollte dann im Nachgang beim Abtrocknen helfen. Das habe ich dann auch gemacht.
Als ich gestern jedoch in der Küche schon aufräumte, während meine Frau sich noch geduscht hatte - am Abend, nachdem die Kinder fertig gemacht waren - da gab es die nächsten Aggressionen. Was ich denn in ihrem Arbeitsbereich mache.
Die Anschuldigungen, dass ich meine Termine nicht eintrage, hat dazu geführt, dass ich den Familienkalender nun im 1. Stock platziert habe. So, dass ich auch daran vorbeigehe. Das will meine Frau nun aber auch nicht. Dafür will sie mich Sonntags fragen, was an Terminen denn so ansteht in der nächsten Woche.
Termine bei ihrer Therapeutin stehen derzeit nicht an. Auf die Frage, wann sie denn den nächsten Termin hätte, entgegnete sie, dass sie ja nun arbeiten würde und ich ihr mal erklären sollte, wann sie dann noch zeit finden soll, um Therapietermine zu machen.
DerPartner

Samstag, 19. September 2009

Geburtstagsfeier

Ob ich meiner Frau zuviel zugemutet habe? Heute war die
Geburtstagsfeier fuer unsere nun 2 Jahre alte Tochter.
Terminueberschneidung war das erste Krisenthema, welches sie aber ganz
gut in den Griff bekommen hat. Dann war der Kindergeburtstag
tatsaechlich mit Besuch verbunden. Die Patinnen unserer Kinder waren
gekommen, meine Schwaegerin und ihr Mann und der Mann einer der
Patinnen. Dazu zwei weitere Kinder. Bei der Ankunft der von weiter weg
angereisten Freunde oeffnete auf meinen Wunsch unser Sohn die Haustuer
und wollte unsere Gaese auch gleich noch in den Garten fuehren. Ich
habe ihm dafuer schnell die Schuhe angezogen. Die Freundin und Patin
hatte in der Zeit wohl ihre Jacke ueber den Papiermuelleimer im
Eingang gelegt und spaeter erst aufgehaengt. Als unser Sohn wieder
hereinkam, habe ich ihm nur schnell die Schuhe ausgezogen und liess
ihn wieder hinein, obgleich er vor dem Rausgehen mit seinen Socken
bereits auf der Fussmatte draussen war.
Hinzu kam auch, dass ich am Mittag nicht direkt die Weisung meiner
Frau erfuellte, sondern erst duschte, als meine Frau zu ihrem Termin
unterwegs war.
Und als schliesslich alle Gaeste gegangen waren, da wollte meine Frau,
dass ich mit den Kindern in den Garten gehe waehrend sie das
Wohnzimmer aufraeumte. Ich habe das nicht ganz so erfuellt, sondern im
zeitlichen Rahmen "1 Stunde" einen Besuch mit den Kindern bei meinen
Eltern unternahm. Bereits bei der Abfahrt machte ich meiner Frau
deutlich, dass ich keinen Grund sehen wuerde, die Kinder zu duschen.

Als ich mit den Kindern zureuckkam, weigerte ich dann auch mich in
das Duschen zu integrieren. Mehr noch, ich nahm unseren Sohn im
Vorraum schon von der Bank, und wollte ihn so ins Wohnzimmer lassen -
hatte dabei aber uebersehen, dass er noch seine Schuhe anhatte. Es gab
haessliche Szenen, keine Schlaege, aber meine Frau hielt mich mit
Gewalt davon ab, die Kinder weiter Hausfertig zu machen.

Spaeter meinte meine Frau noch, dass ich versprochen haette, mich nach
den Kindern zu duschen. Sie machte die Kinder fertig, ich weigerte
mich zu duschen, es kam nochmal Diskussionen, ihre eindringliche
Bitte, ihr doch nur diesen einen Wunsch zu erfuellen. Dann ging ich
mit unserem Sohn ins Wohnzimmer, kurze Zeit spaeter brachte meine
Frau unsere Tochter herunter. Danach nahm sie noch die Buecher, die
ich von meinen Eltern und meinem Bruder mitgebracht hatte, von der
Couch, wo ich sie hingelegt hatte. Da versperrte ich ihr einmal den
Weg, wollte wissen, was sie denn mit den Buechern vorhaette. Sie
wollte sie lesen, sagte sie.
Spaeter erklaerte meine Frau, dass alles so schlimm gewesen sei, weil
eben diese Sache mit dem Muelleimer gewesen waere...
Als einen Kompromiss hatte ich mir zum Abendessen dann Joggingsachen
angezogen und mir die Haende gewaschen.
Nach vielen Vorhaltungen, Traenen und Vorwuerfen bin ich dann Joggen
gegangen, mit der Begruendung, dass ich ja anschliessend duschen
koennte. Was fuer eine Situation.
DerPartner

Duschen zwei Abende verhindert

Seit Mittwoch ist meine Frau wieder zuhause. Am Do und Freitag habe
ich meine Unterstuetzung beim Fertigmachen der Kinder angeboten -z
ohne Duschen. Das wollte meine Frau nicht. So kamen die Kinder jeweils
erst nach 20 Uhr ins Bett. Ich muss noch besser werden im
Krankheitsfragen nicht beantworten.
DerPartner

Sonntag, 13. September 2009

2009-09-13 Rückschau

Wenn ich mir das vergangene halbe Jahr anschaue – also die letzten sechs Monate – dann sehe ich, dass ich im Widerstehen gegen die Krankheit meiner Frau sehr viel an Kraft eingebüßt habe. Es drehte sich – wenn es denn zu Diskussionen zwischen meiner Frau und mir kam – mehr um allgemeine Zeitprobleme oder Geldprobleme, aber nur in einem sehr geringen Anteil um Themen rund um ihre Krankheit. Gleichzeitig hat sich an der Gesamtsituation wenig getan. Meine Frau diktiert weiterhin einen großen Anteil der Handlungen bei uns zuhause und hat zu 100 % alle Themen rund um den „Ein- und Ausgang" aus unserem Haus in der Hand.

Ein Negativ-Highlight war nach einem Volksfest bei uns. Ich hatte meinen Bruder dazu eingeladen doch nach dem Fest noch bei uns vorbeizukommen, um noch Sachen für seinen Sohn abzuholen. Meine Frau unternahm anschließend alles in ihrer Macht stehende, um diesen Kurzbesuch zu verhindern. Sie zog es sogar vor, dass sie sich allein darum kümmerte unsere Kinder ins Bett zu bringen, anstatt meinen Bruder mal bei uns zu haben. Denn so bekam ich „Ausgang" und konnte die Sachen, die ich meinem Bruder geben wollte, ihm direkt noch auf dem Volksfest geben.

Nun, wie geht es weiter? Ich habe mir einmal gesagt, dass sieben Jahre nach der Geburt unseres Sohnes eine erhebliche Besserung eingetreten sein müsste. Bis dahin sind es noch knapp 2 1/2 Jahre. Die Krankheit beeinflusst das Leben meiner Familie nun fast 5 Jahre. Schaffe ich es noch so lange? Welche Auswege gibt es ansonsten?

Ich bin niemand, der früher einfach so „koste es was es wolle" durch Wände sprich Widerstände gegangen ist. Nun müsste ich einen enormen Widerstand entgegnen, wenn ich das Verhalten meiner Frau in all den mir möglichen Punkten nicht mehr akzeptieren würde – vom Kommando, dass ich in der Küche nichts anfassen soll, bis hin zum Betreten des Hauses mit Schuhen. Aber was würden mir diese Konfrontationen bringen. Kleine Dinge hat meine Frau inzwischen tatsächlich akzeptiert. Dass ich zum Beispiel meinen Organizer im Wohnzimmer benutzt habe. Sie musste es akzeptieren: Es gab keine Alternative. Also könnte ich auch den Bürolaptop mit ins Wohnzimmer nehmen? Ab wann beginnt die konstruierte Konfrontation, die ich besprechen soll?

Und was ist mit der Liste, die meine Frau ja nach dem gemeinsamen Gespräch mit ihren Eltern für mich erstellt hat – mit all den Punkten, die ihr schwer fallen. Wird sie diese Liste nun angehen? Oder wird sie jetzt erstmal nach dem Urlaub ausruhen und mit der neuen Stelle in unserer Nachbarstadt argumentieren?

Beide Kinder sind inzwischen ganztägig im Kindergarten. Genügend Zeit hat meine Frau nun, um zuhause nicht nur zu putzen, sondern theoretisch auch, um an sich zu arbeiten.

Die Frage ist nur: Wird sie es auch machen? Und was ist nun wirklich die Beste Art und Weise, um ihr zu helfen?

DerPartner

Donnerstag, 10. September 2009

Medikamentensofa

Irgendwann hatte ich schon einmal darueber geschrieben: Wenn meine
Frau Medizin oder sonstige Dinge in der Apotheke kauft, dann wandern
diese Dinge auf dem Sofa - und zwar ohne Umverpackung. Dafuer oeffnet
meine Frau die Medikamentenpackungen ueber dem Sofa, laesst den Inhalt
der Packung - Flasche oder Pillenpackungen - auf das Wohnzimmersofa
fallen. Die Verpackung wird weggeworfen. Am Abend vor ihrer Abreise
nach Spanien war es mal wieder soweit. ein Grosseinkauf aus der
Apotheke wuede entsprechend auf dem Sofa verteilt. Fuer mich ist klar,
warum: So vermeidet sie, dass spaeter saubere Haende moeglicherweise
Verpackungen anfassen, die in der Apotheke schon von anderen Leuten
angefasst wurden - womoeglich von Kranken. Was mich jetzt aber
erschuetterte. Als ich meine Frau darauf ansprach, warum sie denn
alles so verteilen wuerde, da erklaerte sie voller Ueberzeugung, dass
sich die Sachen so viel besser wegraeumen lassen wuerden. Das redet
sie sich ein...
DerPartner

Dienstag, 8. September 2009

20090908 Im Nachgang zur Ausgangsfreude

Ich hatte heute eine meiner Sitzungen bei meiner Therapeutinnen. Da ging es unter anderem darum, dass ich mich gefreut habe, dass meine Frau mir keine Steine in den Weg legte, als ich letzten Freitag mit unserem Sohn zu einer tollen Abendveranstaltung - auch für Kinder - gehen wollte. Es ging darum, dass meine Frau Fortschritte macht. Und es ging um die Heimkehr nach dieser Abendveranstaltung.

Wir kamen gegen kurz vor halb 12 Uhr in der Nacht wieder nach Hause. Unser Sohn schlief im Auto - meine Frau war bei unserer Tochter zuhause geblieben. ich ging - noch bevor ich unseren Sohn aus dem Kindersitz holte - ins Haus. Dabei fällt mir ein - durch einen blöden Zufall hatte ich keinen Haustürschlüssel dabei. Den wollte ich mir zwar noch vor der Abfahrt noch holen, doch aus welchem Grund auch immer hatte meine Frau mir nicht noch einmal die Haustür aufmachen wollen und mich entsprechend nicht noch einmal reingelassen. Nun gut. Also musste ich bei der Heimkehr erst klingeln, bevor ich ins Haus konnte. Ich wollte, dass ich unseren Sohn einfach aus dem Kindersitz nehme, ihn möglichst schlafend in sein Bett lege, vielleicht ihm noch Schlafsachen anziehen und auf jeden Fall ganz schnell ihn schlafen lassen. Meine Frau wollte das natürlich nicht. Er sollte erst geduscht werden. Ich protestierte, sagte, dass ich das nicht machen werde. Sie erklärte, dass er ja sowieso wach sein würde, sobald ich ihn aus dem Kindersitz holen würde.

Und dann... bin ich eingeknickt. Ich hatte ihn aus dem Kindersitz herausgehoben und da wurde er auch schon wache. Meine Frau sprach ihn an und dann wurde er wie immer erst ausgezogen und dann habe ich mit ihm geduscht und ihn abgewaschen.

Im Nachhinein - beim Gespräch mit meiner Therapeutin - habe ich einige kleine Dinge gelernt und eine große Sache wurde mir bewusst.
1. Ich muss meine Frau nicht fragen, ob ich unseren Sohn auch ohne Duschen ins Bett bringen darf. Ich kann das selbst entscheiden - so blöd sich das auch anhört.
2. Ich habe - nach den zwei Angriffen meiner Frau in diesem Jahr - Angst davor, meine Frau in eine Situation zu bringen, in der sie wieder handgreiflich werden würde. Natürlich auch mit dem Gedanken, dass es zu einem schmerzhaften Handgemenge kommen könnte. Aber vor allen Dingen deshalb, weil ich einfach ein zu friedlebender Mensch bin. Ich möchte einen solchen Konflikt nicht.

andererseits: Ich kann meine Frau auch entsprechend kontern. Natürlich wäre ein ins Bett bringen ohne Duschen in den Augen meiner Frau eine "Übung". Aber: es wäre ganz natürlich. Und ich kann sie zum Beispiel fragen, was sie vorhat, wenn ich mich widersetze. Ich könnte sogar fragen, ob sie dann vor hätte, mich tatsächlich körperlich daran zu hindern. Und dann wäre es an ihr, zu entscheiden, dass sie diesen Schritt ja wohl nicht tun will. 

Aber: es ist leichter gesagt, als getan. Diese Abfolge bei uns ist schon so tief drin... verzwickt.

Meine Frau ist derzeit mit den Kindern nun in Spanien. 10 Tage auf engem Raum mit einer Freundin in einem Bungalow direkt am Meer.
DerPartner