Donnerstag, 26. Februar 2009

20090226-2030 Ohne Duschen einen Wunsch nicht erfüllt

Es gab gestern kein Wort mehr zu dem Vorfall zwischen meiner Frau und mir. Schon auf dem Heimweg heute von der Arbeit habe ich mir fest vorgenommen: Heute keine "Duschkompromisse". Meine Frau denkt sich jeden Tag neue Gründe aus, warum ich nach einem Tag im Büro (oder auch nach einem Tag mit Büro und Fitness-Studio in dem ich duschen kann und auch dusche) zu hause noch einmal duschen soll, bevor es zum abendlichen Leben übergeht. Heute wollte ich nicht nach der Arbeit duschen. Ich habe im Studio am Morgen geduscht und das reicht. Ich habe nicht weiter geschwitzt, nicht in einem verräucherten Raum gesessen. Ich kam nach Hause und die Kinder haben mit meiner Frau gespielt. Eigentlich wäre ich schon früher zu hause gewesen, aber meine Frau hat ihren Sport abgesagt, weil sie "so erschöpft von gestern" gewesen sei. Also kam ich um kurz vor halb sieben an. Im liebevollsten Ton bat sie mich, ihr einen Wunsch zu erfüllen, einen einzigen Wunsch: Dass ich mich dusche. Auch zu duschen, bevor ich auf die Toillette gehe. Ich verneinte. Ich muss nicht duschen, es ist alles in Ordnung. Meine Frau musste ruhig bleiben, denn schließlich waren die Kinder dabei. Ich blieb dabei: ich ziehe mich um und komme dann runter. Nein, ich sollte Duschen. Nur diesen einen einzigen Gefallen. Sie wollte doch mit mir reden, dafür sollte ich duschen. Nein. Ich muss nicht duschen. Ich bin hoch in mein Zimmer gegangen, habe mir die "Drinnenhose" und meinen aktuellen "Drinnenpullover" angezogen und kam wieder herunter. Kalt wie Eis war meine Frau. Kein Wort mehr zu mir. Nur noch mit den Kindern. Wortlos ging sie in die Küche, um das Abendessen (das ja dann fertig gewesen wäre, wenn ich vom Duschen gekommen bin) zuzubereiten. Zwischendurch gab es noch den Hinweis, dass ich meine Füße vom Sofa nehmen soll, als ich mit unseren Kindern spielte. Es sollte sauber bleiben - die Socken wechsle ich ja sonst natürlich auch nach einem Duschen.
Es ist jetzt 20:38. Unsere Kinder sind im Bett. Es gab Fischstäbchen, Würstchen, mit Käse überbackenen Reis und Nudeln. Die Paprikaschoten im Kühlschrank (noch in ihrer Plastikverpackung im Gemüsefach) waren wohl schon schlecht geworden durch die lange Lagerung und sind jetzt mit auf dem Küchenmüllberg.
Es wird noch ein anstrengender Abend, aber ich bin glücklich, dass ich mich nicht habe "herumkriegen" lassen.
Warum das so wichtig ist? Nun, erstens, weil ich "ich" bleiben konnte. Ich musste mich nicht verstellen, ich musste nicht etwas machen, was ich nicht für sinnvoll erachte. Und zweitens: Es bringt meine Frau dazu, damit fertigzuwerden, dass nicht alles in ihrem Zwangskäfig ablaufen kann.
DerPartner

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