Freitag, 22. Oktober 2010

Offenheit gegenüber Freundinnen

Nach langer Zeit musste ich am Dienstagmorgen einmal wieder Weinen. Nicht wirklich aus Traurigkeit. Vielleicht doch. Meine Frau hatte mich aus der Klinik heraus angerufen als ich gerade dabei war, mit unseren Kindern zu frühstücken. Sie erzählte mir, dass sie ihrer Freundin am Abend während des Besuchs über die Vogelgrippe und ihre Angst erzählt hatte. Und dass sie ja jetzt wieder Eier essen würde.

Ich bin so unbeschreiblich glücklich darüber, dass scheinbar alle Angst und die Zwänge rund um die Infektionen/Vogelgrippe etc. verschwunden zu sein scheinen. Andererseits ist der Preis hierfür so schrecklich hoch. Aber es sieht ganz danach aus, als ob wir so nun noch einmal eine neue Chance erhalten.  An einem der letzten Besuchsabende strich mir meine Frau liebevoll mit ihrer beweglichen rechten Hand während meines Abschiedskusses über den Kopf. Eine so kleine, zärtliche Bewegung. Und ich habe das Gefühl, dass dies nicht 10 Monate, sondern 5 Jahre her ist, dass eine derartige "unnötige" Näherung stattfand. Es wäre so schön, wenn tatsächlich alles wieder gut und schön würde. Nur bleibt unklar, wie viel  meine Frau in der Reha und danach wieder an Kontrolle über ihren Körper erlangen wird.
DerPartner

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